DER NACKTMULL - SCHLÜSSEL ZUR KREBSHEILUNG?

 

 

von Helena Zhu / The Epoch Times
Dienstag, 17. November 2009 12:03
 

 

In den vergangenen drei Jahren arbeiteten Biologen der Universität Rochester daran, Krebs aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten - sie untersuchten, wie unterschiedliche Nagetiere mit Krebs fertig werden.

 

Krebs ist die Haupttodesursache für Nager wie Mäuse oder Ratten. Mäuse überleben 30 Jahre in Gefangenschaft, aber nur ein Jahr in der Wildnis. Laut Professor Vera Gorbunova von der Universität Rochester schaffen es Nacktmulle, in der freien Wildbahn bis zu 30 Jahre am Leben zu bleiben.

„Nacktmulle sind sehr seltsame Tiere. Für ihre Körpergröße haben sie ein extrem langes Leben", sagt Gorbunova. „Normalerweise haben eher große Tiere wie Wale ein langes Leben, aber der Nacktmull folgt nicht dieser Regel. Er hat die Größe von Mäusen, kann aber trotzdem so ein hohes Lebensalter erzielen. Er muss eine besondere Widerstandskraft besitzen, die ihn vor Krebs schützen kann."

Gorbunova und ihr Team scheinen nun herausgefunden zu haben, warum diese ursprünglich aus Afrika stammenden Tiere frei von Krebs bleiben können. Als die Wissenschaftler versuchten, Nacktmullzellen im Labor zu kultivieren, hörten die Zellen auf sich zu teilen, wenn sie einen bestimmten Raum ausgefüllt hatten. Bei Zellen anderer Lebewesen, wie zum Beispiel denen von Menschen, stoppt die Zellteilung ebenfalls, wenn die Population zu dicht wird, aber die Zellen vom Nacktmull erreichten ihr Wachstumslimit viel früher als die Zellen anderer Tiere.

„Krebs ist eigentlich so etwas wie ein Ausreißer bei der Zellteilung; wir verstanden, dass, egal welche Ursache dahintersteckte, das wahrscheinlich derselbe Grund war, der bei den Nacktmullen ein Ausbrechen der Krankheit verhinderte", sagte Gorbunova.

So wie der Mensch haben die Nackmulle ein Gen mit dem Namen p27, das vor übermäßigem Zellwachstum schützt. Krebszellen scheinen aber in der Lage zu sein, diesen Schutz zu umgehen. Beim Nacktmull stellt aber das p16-Gen eine weitere Hürde dar, welche die Zellen nehmen müssen, bevor sie unkontrollierbar wachsen können. „Wir glauben, dass der erweiterte Schutz durch diese zweistufige Wachstumshemmung zu der bemerkenswerten Krebsresistenz des Nacktmulls beiträgt", schreibt Gorbunova in ihrem Forschungsartikel.

Gorbunova und ihr Team planen aktuell eine tiefergehende Untersuchung der Gene des Nacktmulls, um zu sehen, ob deren Krebsresistenz auf den Menschen übertragen werden kann.

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