Die Fütterung der Nacktmulle basiert verständlich auf ihrer natürlichen Ernährung. Sie
sind Nager und ihre Nahrung besteht vorwiegend aus faserigen Pflanzenknollen.
Im Zoo wird somit hauptsächlich (Knollen-)Gemüse gefüttert: Karotte, Knollensellerie, Kohlrabi, Pastinake, Mairübchen, Süßkartoffel, Topinambur. Ein geringer Anteil Obst (maximal ein kleines
Stück pro Tier) ist als Vitaminträger integriert, Kohlenhydrate und stärkehaltige Futtermittel wie gekochte Kartoffel und gekochter Mais komplettieren das Mahl und sind für gesunde Aktivität der
Mulle unerlässlich.
Nun gibt es Futtermittel, die die Nacktmulle über alles lieben, wie bestimmte Obstsorten (Banane, Mango, Papaya, Melone, Birne, Pfirsich) oder Kartoffel und gekochter Mais – dennoch sollten diese
Sachen nicht inUnmengen gefüttert werden, sondern nur zusätzlich zu den überaus wichtigeren Knollen.
Sogenannte
Kalziumantagonisten unterstützen dabei, Kalziumeinlagerungen zu vermindern. Dabei helfen die Gerbstoffe, die in Rinde vorhanden sind – ca. 2 mal
die Woche sollten kleine Ästchen von 2 – 3cm Länge (Buche, Ahorn, Obstholz) gegeben werden, die von den Mullen eigentlich auch mit wahrer Begeisterung angenommen und zerlegt werden. In der Natur
ist anzunehmen, dass dort Wurzelwerk geknabbert wird. Pektine sind im Apfel und auch in Karotten zu finden – Äpfel sollten 3 – 4 mal die Woche auf
dem Speiseplan stehen, Möhre täglich in einem Anteil bis zu ¼ der Gesamtfuttermenge.
Proteine bekommen die Nackedeis via Rattenpellets und gekochtem Hühnerfleisch. Das Fleisch kann 3 bis 4 mal die
Woche angeboten werden und wird gerade von Tieren, die einen erhöhten Energiebedarf haben (magere, schwangere oder säugende Mulle) präferiert.
Pellets dann zweimal pro Woche. Diese können aber in den Anlagen verbleiben, wenn sie nicht aufgefressen wurden. Solange sie keine Feuchtigkeit ziehen und anfangen
zu schimmeln, ist das auch eine gute Reserve, falls vom anderen Futter mal nix übrig blieb.
Kalium als Gegenspieler zum Kalzium (verhindert eine zu hohe Kalziumausscheidung) ist in verschieden Obstsorten vorhanden. Im Wechsel mit Apfel werden so die bereits
genannten Obstsorten angeboten.
Rote Beete nur gekocht füttern! Da sie nennenswerte Mengen an Nitraten einlagert, die bei falscher Lagerung toxische Nitrite bilden können und sie außerdem auch
schlecht bis gar nicht gefressen werden, gibt es also frisch gekochte Rote Beete saisonal im Angebot – und die stehen auf dem Mullespeiseplan auch
unter der Kategorie „lecker“.
Die Futtermenge richtet sich immer nach einem durchschnittlichen Mittel, dass sich aus der beobachteten Futteraufnahme der vorangegangenen Tage richtet und dann
lieber etwas zu viel, als zu wenig. Denn Futtermangel führt zu Unruhe in der Gruppe, weil logischerweise alle rumwuseln und Futter suchen. Nacktmulle fressen den ganzen Tag nach Lust und Laune,
also müssen mit der Fütterung 24h abgedeckt werden.
Ein überaus wichtiger und nicht zu unterschätzender Punkt in der Fütterung sind Futtermittel mit kleinen Kernen. Diese werden beim Fressen NICHT zerkleinert und NICHT verdaut und können damit im worst case zu Darmverschluss führen. Somit stehen Kiwi und Erdbeere prinzipiell gar nicht, Tomate und Weintrauben nur ohne Kerne auf dem Speiseplan!! Gerade bei kleinen Tieren könnte das zum Problemfall werden.
Da Nacktmulle nicht trinken, muss der Wasser- / Feuchtigkeitsbedarf über das Futter abgedeckt werden.